Partir Partir Bisogna
Krieg, Exil und Migration
3. Teil der Trilogie
Projekt für Video, Körper und Livemusik
„Menschenmengen in der U-Bahn kommen und gehen fließen von mysteriösen Kräften getrieben dahin - wie die Gezeiten. Auch die inneren Gezeiten nehmen dich mit, wenn in deinem Körper das für einen Augenblick aufsteigende Blut dich mit Erinnerungen und Sehnsucht nach Wurzeln erfüllt – der Heimat vielleicht.“
VideoDas Happening und die Performance-Installation vereinigen die italienische Tradition des Straßentheaters mit der gegenwärtigen Kunst der Performance.
Nach „Marea“ 2003 und „Corpo Mundi“ 2004 bildet Patir Patir Bisogna den
dritten Teil der Trilogie in der U-Bahnstation Nollendorfplatz und ihrem Mahnmal.
Das Projekt ist der Versuch Seele und Körper, Atem und Leben in öffentliche Plätze zu transportieren. Unsere Intension ist es den öffentlichen Raum, durch die Performance, mit künstlerischen und symbolischen Inhalten zu beleben und den zufällig teilnehmenden Passanten aus seinen Alltagsgedanken in eine Gegenwart der Gemeinsamkeit zu entführen.
Das Thema dieser Trilogie ist die Sehnsucht nach den eigenen Wurzeln, die
Erinnerung und die Eigenschaft neue Räume und Welten in der Alltäglichkeit zu kreieren.
Das Mahnmal als Ort der Erinnerung hat uns schon 2003 mit Marea zur Beschäftigung mit unseren inneren Gezeiten und unserer Sehnsucht nach Heimat inspiriert, 2004 bei Corpo Mundi wurde es zum Ort des Gedenkens an den Philosophen Giordano Bruno. Auch in
Patir Patir Bisogna wird das Mahnmal als interaktive Videoinstallation Zentrum der Aufführung. In der abschließenden Performance spielen, wie auch in den beiden früheren Vorstellungen, die Schatten eine zentrale Rolle. Die Schattenseiten der Zivilisation, die Gezeiten von Kriegen und Migrationen, von Exilen und dem finden einer neuen Heimat.
Das Exil als Niemandsland, in dem der Mensch nackt wird, tragisch und morgenrötlich.
Die U-Bahnstation als ein Raum des Kommen und Gehens, der fortwährenden Begegnung kontrastiert mit dem evokativen Ort des Mahnmals. Mit teils minimalen, teils getanzten Bewegungen und der Stimme erzählen uns Exilanten die GESCHICHTE. Tanz, Stimme, Livemusik und interaktive Videoinstallation beziehen das Publikum mit ein und schaffen ein „kleines Welttheater“.